Am 14. Juni hatte die ganze Klassenstufe 9 ein Projekt namens „Achtung“. Dieses Projekt war eigentlich ein Theaterstück, das von Extremismus handelte. Zwei Schauspieler schlüpften in die Rollen der Charaktere Lina und Tarek. Die beiden waren schon seit ihrer Geburt Freunde und machten alles zusammen, bis Lina umziehen musste, weil ihr Vater versetzt wurde. Sie versprachen sich, in Kontakt zu bleiben. Während Lina eine schwere Zeit hatte, fing Tarek an, den Koran zu lesen und streng nach den Regeln des Islam zu leben. Durch einen Streit brach der Kontakt zwischen Lina und Tarek ab. Dadurch kam Lina in eine rechtsradikale Gruppe, deren Mitglieder sie immer wieder manipulierten, auch rechtsradikal zu werden. Tarek hingegen schrie seine Mutter und Klassenkameraden an, besonders Mädchen, die keine Kopftücher trugen, weil er wollte, dass sie auch nach den strengen Regeln des Islam leben. Nach einiger Zeit kehrte Lina in ihre alte Heimat zurück um den Geburtstag ihrer Oma zu feiern. Im Laufe der Geburtstagsfeier wurde ihr langweilig und sie ging zum See, an dem sie sich immer mit Tarek getroffen hatte. Sie schrieb ihm eine Nachricht ob er kommen wolle und so kam es zu einem wiedersehen am See. Nach einem kurzen Smalltalk stritten sie sich heftig, weil Lina ihre rechtsradikale und Tarek seine islamische Seite zeigte. Mit dieser Auseinandersetzung wurde das Theaterstück beendet.
Eine Woche nach dem Theaterstück hatten wir eine Nachbesprechung. Am Anfang ließen wir das Stück noch einmal Revue passieren. Dann machten wir ein kleines Spiel, bei dem uns Aussagen gezeigt wurden. Wenn wir der Aussage zustimmten, sollten wir aufstehen, wenn nicht sollten wir sitzen bleiben. Danach besprachen wir, wie wir während des Spiels reagiert haben. Im Anschluss daran machten wir ein weiteres Spiel, bei dem wir einzelne Szenen noch einmal genauer besprochen haben. Wir sollten uns dann im Raum verteilen, je nach dem, ob wir die Reaktionen der Charaktere verstehen und nachvollziehen konnten oder nicht. Zu guter Letzt haben wir besprochen, was man tun kann, wenn man selbst in eine Gruppe hineingerät, in die man nicht hineinwill und wie man sich dagegen wehren kann.
Es war für uns alle ein interessantes Projekt, das uns zum Nachdenken angeregte und uns für das Thema sensibilisiert hat. Emily, Lorena 9a